Solarförderung in Deutschland 2025: Alle Programme im Überblick

Förderung

Deutschland fördert den Ausbau der Solarenergie mit einem umfangreichen Spektrum an Förderprogrammen. Von bundesweiten Initiativen bis hin zu lokalen Zuschüssen - die Vielfalt der Unterstützungsmöglichkeiten kann überwältigend sein. Dieser umfassende Leitfaden gibt Ihnen einen kompletten Überblick über alle verfügbaren Fördermöglichkeiten für Ihr Solarprojekt im Jahr 2025.

Bundesweite Förderprogramme

EEG-Einspeisevergütung - Das Fundament der Solarförderung

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bildet nach wie vor das Rückgrat der deutschen Solarförderung. Die Vergütungssätze für 2025 sind attraktiver denn je:

Aktuelle EEG-Vergütungssätze 2025

Anlagengröße Vergütung (Cent/kWh) Laufzeit
bis 10 kWp (Wohngebäude) 8,2 Cent 20 Jahre
10-40 kWp (Wohngebäude) 7,1 Cent 20 Jahre
40-100 kWp 5,8 Cent 20 Jahre
Volleinspeisung bis 10 kWp 13,0 Cent 20 Jahre

Wichtig: Die Vergütung wird für 20 Jahre ab Inbetriebnahme garantiert. Der Vergütungssatz ist von dem Monat abhängig, in dem die Anlage in Betrieb genommen wird.

KfW-Förderbank: Zinsgünstige Kredite

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Solaranlagen:

KfW 270 - Erneuerbare Energien Standard

  • Kredithöhe: Bis zu 150 Millionen Euro pro Vorhaben
  • Zinssatz: 2,12% - 4,21% effektiv (Stand: Januar 2025)
  • Laufzeit: 5, 10 oder 20 Jahre
  • Tilgungsfreie Zeit: 1-3 Jahre möglich
  • Verwendung: Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher, Wallboxen

KfW 442 - Solarstrom für Elektroautos

Spezielles Förderprogramm für die Kombination aus Solaranlage, Batteriespeicher und Wallbox:

  • Zuschuss: Bis zu 10.200 Euro
  • Voraussetzung: Besitz oder Bestellung eines Elektroautos
  • Komponenten: Alle drei Komponenten müssen zusammen installiert werden
  • Antragstellung: Vor Bestellung der Komponenten

BAFA-Förderung: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

Das BAFA fördert verschiedene Komponenten von Solaranlagen:

Batteriespeicher-Förderung

  • Förderhöhe: 200 Euro pro kWh nutzbarer Speicherkapazität
  • Maximum: 3.000 Euro pro Anlage
  • Voraussetzung: Mindestens 5 kWh Speicherkapazität
  • Kombinierbar: Mit EEG-Vergütung und anderen Programmen

Wallbox-Förderung

  • Zuschuss: 900 Euro pro Ladepunkt
  • Voraussetzung: 100% Ökostrom oder eigene PV-Anlage
  • Intelligente Steuerung: Wallbox muss steuerbar sein

Steuerliche Vorteile

Mehrwertsteuer-Befreiung

Seit Januar 2023 gilt für Solaranlagen eine revolutionäre Steuererleichterung:

  • 0% Mehrwertsteuer: Auf Lieferung und Installation von PV-Anlagen
  • Anlagengröße: Bis 30 kWp bei Wohngebäuden, bis 15 kWp bei Gewerbe
  • Komponenten: Module, Wechselrichter, Speicher, Wallboxen
  • Ersparnis: 19% auf die gesamten Anschaffungskosten

Einkommensteuer-Befreiung

Auch bei der Einkommensteuer gibt es erhebliche Erleichterungen:

  • Steuerbefreiung: Für Anlagen bis 30 kWp auf Wohngebäuden
  • Einspeisevergütung: Komplett steuerfrei
  • Eigenverbrauch: Keine Besteuerung des selbst genutzten Stroms
  • Rückwirkend: Auch für 2022 rückwirkend anwendbar

Abschreibungsmöglichkeiten (für größere Anlagen)

Bei Anlagen über 30 kWp oder gewerblicher Nutzung:

  • Lineare Abschreibung: 5% pro Jahr über 20 Jahre
  • Sonderabschreibung: 50% im Jahr der Anschaffung möglich
  • Investitionsabzugsbetrag: 50% der geplanten Investition vorab abziehbar

Länderspezifische Förderprogramme

Bayern: 10.000-Häuser-Programm

Bayern bietet eines der attraktivsten Länderprogramme:

PV-Speicher-Programm

  • Speicher-Bonus: 500-3.200 Euro je nach Größe
  • Wallbox-Bonus: 200 Euro zusätzlich
  • Voraussetzung: Mindestens 5 kWh Speicherkapazität
  • Budget 2025: 45 Millionen Euro verfügbar

PV-Dachanlagen-Programm

  • Zuschuss: 300 Euro pro kWp installierter Leistung
  • Maximum: 3.000 Euro pro Anlage
  • Voraussetzung: Mindestens 50% Eigenverbrauch

Nordrhein-Westfalen: progres.nrw

NRW unterstützt Solaranlagen mit verschiedenen Bausteinen:

Speicher-Förderung

  • Zuschuss: 200 Euro pro kWh Speicherkapazität
  • Maximum: 75% der förderfähigen Kosten
  • Mindestgröße: 3 kWh Speicherkapazität

Wallbox-Förderung

  • Zuschuss: 50% der Anschaffungskosten
  • Maximum: 1.500 Euro pro Ladepunkt
  • Intelligente Steuerung: Erforderlich

Baden-Württemberg: Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher

  • Förderung: 300 Euro pro kWh nutzbarer Speicherkapazität
  • Maximum: 45% der Speicher-Nettoinvestitionskosten
  • Besonderheit: Erhöhte Förderung für netzdienliche Speicher

Berlin: SolarPLUS-Programm

  • Photovoltaik: 300 Euro pro kWp (max. 15.000 Euro)
  • Batteriespeicher: 300 Euro pro kWh (max. 15.000 Euro)
  • Gründach-Bonus: 500 Euro zusätzlich bei Kombination
  • Besonderheit: Hohe Förderung für Mieterstromprojekte

Kommunale und regionale Förderprogramme

Großstädte mit eigenen Programmen

München: Förderprogramm Energieeinsparung (FES)

  • PV-Anlagen: 300 Euro pro kWp
  • Stromspeicher: 200 Euro pro kWh
  • Maximale Förderung: 50% der Investitionskosten
  • Besonderheit: Zusätzliche Förderung für denkmalgeschützte Gebäude

Hamburg: Hamburger Klimaschutzförderung

  • Solarthermie: 100 Euro pro m² Kollektorfläche
  • PV-Speicher: 200 Euro pro kWh
  • Beratungsbonus: 100 Euro für qualifizierte Energieberatung

Frankfurt am Main: Frankfurter Energiereferat

  • Photovoltaik: 200 Euro pro kWp
  • Balkonkraftwerke: 200 Euro Pauschale
  • Stromspeicher: 100 Euro pro kWh

Landkreise und kleinere Kommunen

Viele Landkreise und Gemeinden bieten eigene Förderprogramme. Beispiele:

  • Landkreis Freising: 250 Euro pro kWp PV + 250 Euro pro kWh Speicher
  • Stadt Freiburg: 150 Euro pro kWp + 150 Euro pro kWh Speicher
  • Gemeinde Haar: 500 Euro Pauschale pro PV-Anlage
  • Stadt Erlangen: 300 Euro pro kWp für PV-Anlagen

Energieversorger-Programme

Stadtwerke-Förderungen

Viele lokale Energieversorger bieten zusätzliche Unterstützung:

Stadtwerke München (SWM)

  • M-Solar Dach: Pacht-Modell ohne Eigeninvestition
  • Eigenverbrauchsbonus: 150 Euro bei Kombination mit Wärmepumpe
  • Speicher-Paket: Vergünstigte Batteriespeicher

Hamburger Energiewerke

  • Solar-Contracting: Miet-Modell für Solaranlagen
  • Eigenverbrauchsoptimierung: Smart-Home-Integration
  • Grünstrom-Tarif: Vergünstigungen bei Kombination

Berliner Stadtwerke

  • Mieterstrom-Projekte: Spezielle Tarife für Mieter
  • Community Solar: Beteiligung an größeren Anlagen
  • E-Mobility-Pakete: Kombination aus Solar und E-Auto

Spezielle Förderprogramme

Mieterstrom-Förderung

Für Vermieter und Wohnungsgesellschaften:

  • Mieterstrom-Zuschlag: 2,37-3,79 Cent/kWh zusätzlich zur EEG-Vergütung
  • Voraussetzung: Direktvermarktung an Mieter im selben Gebäude
  • Anlagengröße: Bis 100 kWp förderfähig
  • Laufzeit: 20 Jahre ab Inbetriebnahme

Agri-PV-Förderung

Kombination von Landwirtschaft und Photovoltaik:

  • Innovationsausschreibung: Besondere EEG-Vergütung
  • Forschungsförderung: BMEL-Programme für Pilotprojekte
  • EU-Agrarförderung: Kombinierbar mit GAP-Förderung

Balkonkraftwerke

Mini-PV-Anlagen für Mieter und Wohnungseigentümer:

  • Mehrwertsteuer: 0% seit 2023
  • Anmeldung: Vereinfachtes Verfahren
  • Leistung: Bis 800 Watt (ab 2025)
  • Kommunale Zuschüsse: 50-500 Euro je nach Gemeinde

Antragstellung und Verfahren

Allgemeine Tipps für die Antragstellung

  • Frühzeitig informieren: Fördertöpfe sind oft begrenzt
  • Vor Vertragsabschluss: Viele Programme erfordern Antrag vor Bestellung
  • Vollständige Unterlagen: Fehlende Dokumente verzögern die Bearbeitung
  • Kombinierbarkeit prüfen: Nicht alle Programme sind miteinander kombinierbar

Wichtige Dokumente

  • Kostenvoranschlag: Detaillierte Aufstellung aller Komponenten
  • Grundbuchauszug: Nachweis des Eigentums
  • Lageplan: Darstellung der geplanten Anlage
  • Datenblätter: Technische Spezifikationen aller Komponenten

Bearbeitungszeiten

Förderprogramm Bearbeitungszeit Auszahlung
KfW 270 2-4 Wochen Vor Vorhabenbeginn
BAFA Speicher 4-8 Wochen Nach Inbetriebnahme
Länder-Programme 6-12 Wochen Nach Verwendungsnachweis
Kommunal 2-6 Wochen Nach Abnahme

Häufige Fehler bei der Förderung

Antragsfehler vermeiden

  • Zu spät beantragt: Antrag nach Vertragsabschluss eingereicht
  • Unvollständige Unterlagen: Wichtige Dokumente fehlen
  • Falsche Anlagengröße: Überschreitung der Fördergrenzen
  • Doppelförderung: Nicht kombinierbare Programme beantragt

Verwendungsnachweis

  • Rechnung aufbewahren: Original-Rechnungen für Verwendungsnachweis
  • Fotos dokumentieren: Installation mit Fotos belegen
  • Fristen beachten: Verwendungsnachweis rechtzeitig einreichen
  • Änderungen melden: Abweichungen vom Antrag mitteilen

Ausblick: Förderung 2026 und darüber hinaus

Geplante Änderungen

  • EEG-Novelle: Weitere Erhöhung der Vergütungssätze geplant
  • Speicher-Förderung: Verstärkte Unterstützung für Batteriespeicher
  • Sektorkopplung: Neue Programme für PV + Wärmepumpe + E-Auto
  • Bürgerbeteiligung: Verstärkte Förderung von Gemeinschaftsanlagen

Langfristige Trends

  • Vollversorgung: Förderung für 100% erneuerbare Energiesysteme
  • Wasserstoff: Integration von H2-Technologien
  • Smart Grids: Intelligente Netzintegration
  • Circular Economy: Recycling und Wiederverwertung

Praktisches Beispiel: Förderung maximieren

Familie Müller aus München (Beispielrechnung)

Situation: Einfamilienhaus, 10 kWp PV-Anlage + 8 kWh Speicher + Wallbox

Verfügbare Förderungen

Förderprogramm Förderung Ersparnis
0% Mehrwertsteuer 19% auf Gesamtkosten 4.560 €
Bayern 10.000-Häuser 500 € + 1.600 € + 200 € 2.300 €
Stadt München FES 300 €/kWp + 200 €/kWh 4.600 €
KfW 270 Zinsvorteil vs. Hausbank 1.200 €

Gesamtersparnis: 12.660 Euro bei Investitionskosten von 24.000 Euro = 53% Förderquote

Fazit und Handlungsempfehlungen

Die Förderlandschaft für Solaranlagen in Deutschland ist so attraktiv wie nie zuvor. Mit der richtigen Kombination verschiedener Programme können Sie oft mehr als 50% Ihrer Investitionskosten durch Förderungen abdecken.

Unsere Empfehlungen

  1. Früh informieren: Beginnen Sie mindestens 3 Monate vor geplanter Installation
  2. Lokal recherchieren: Kommunale Programme bieten oft die besten Konditionen
  3. Professionell beraten lassen: Förderexperten kennen alle Kombinationsmöglichkeiten
  4. Anträge vor Bestellung: Die meisten Programme erfordern Antragstellung vor Vertragsabschluss
  5. Dokumentation sicherstellen: Vollständige Unterlagen für Verwendungsnachweis

Nutzen Sie die historisch einmalige Chance: Nie war der Einstieg in die Solarenergie finanziell attraktiver als heute. Die Kombination aus hohen Förderungen, steuerlichen Vorteilen und technologischen Fortschritten macht Solaranlagen zu einer der besten Investitionen für Hausbesitzer.

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